Reisen auf dem Wasser – das ist und bleibt einer der ungebrochenen Urlaubstrends unserer Zeit. Von diesem Trend profitiert unter anderem auch die MEYER Werft, die zu den größten und modernsten Schiffbauern weltweit gehört. An sich baut das Papenburger Unternehmen Kreuzfahrt-, Flusskreuzfahrt-, Forschungsschiffe und Fähren. Jetzt hat sich die MEYER Gruppe ein weiteres Geschäftsfeld eröffnet. Im März 2022 gründete sie zusammen mit ADMARES Marine die MEYER Floating Solutions und will zukünftig schwimmende Immobilien entwickeln und bauen.
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Zukunftstrend schwimmende Immobilien
Mit Hausbooten, schwimmenden Ferienhäusern oder kreativen Hotelangeboten wie beispielsweise dem Floatel Hafenkran in Hamburg hat das Geschäftsfeld „schwimmende Immobilien“ allerdings nur wenig zu tun. Es geht dabei vielmehr um den Bau von Immobilien auf dem Wasser, einem Markt – so das Management von MEYER Floating Solutions –, der rasant wächst.
Deshalb hat die MEYER Gruppe mit ADMARES Marine aus Turku (Finnland), dem Weltmarktführer für schwimmende Immobilien, das Joint Venture MEYER Floating Solutions gegründet. Mit seinem Hauptsitz in Turku vereint das neue Unternehmen so die Stärken des Schiffbauers mit denen von ADMARES Marine und wird sich auf die Entwicklung und Herstellung hochwertiger schwimmender Immobilien konzentrieren. So schafft sich das traditionsreiche Papenburger Unternehmen zusätzlich zum Schiffbau ein Zusatzgeschäft, das mit fortschrittlichen Produktionsmethoden punkten will und im Vergleich zur „klassischen Baustelle“ mit kürzeren Lieferzeiten und geringeren Auswirkungen auf die Umwelt wirbt.
Das Partnerunternehmen ADMARES Marine hat beispielsweise mit der luxuriösen Erweiterung der Resortinsel des Burj Al Arab Hotel in Dubai für Furore gesorgt. Die atemberaubende Anlage, die im Mai 2016 eröffnet wurde, bietet den anspruchsvollen Gästen des Jumeirah Burj Al Aarab Hotels die Möglichkeit, ein privates Resort-Erlebnis zu genießen. Die 10.000 Quadratmeter große Luxus-Terrasse auf dem Wasser umfasst 32 private Cabañas, einen großzügigen Sonnenbereich sowie ein Restaurant mit Bar. Außerdem gibt es eine zweite Ebene mit einer Fläche von 5.000 Quadratmetern, für Ladengeschäfte, VIP-Bereich und weiteren Einrichtungen.
MEYER Floating Solutions hat das Produktportfolio und die Patente von ADMARES Marine übernommen und bietet nun bereits marktreife Konzepte an. Dazu zählen schwimmende Standardvillen genauso wie Hotels oder vollständig maßgeschneiderte Überwasserlösungen. Ziel ist es, schlüsselfertige Dienstleistungen für schwimmende Immobilien anzubieten, die Design, Herstellung, Transport und Endmontage am Zielort beinhalten.
„Die MEYER Gruppe hat das große Potenzial im Bereich der schwimmenden Lösungen erkannt und ADMARES Marine als Marktführer in dieser sich entwickelnden Branche identifiziert“, sagt Kaj Casén, CEO von MEYER Floating Solutions in Turku, Finnland. „Gleichzeitig war die ADMARES Marine auf der Suche nach einem strategischen Partner, um seine Fähigkeiten zu stärken und sein Potenzial zu maximieren. Das neue Unternehmen kombiniert die Stärken beider Firmen.“
Nachhaltiger Lebensstil mit schwimmenden Immobilien möglich
Nachhaltigkeit – das hat sich die MEYER Gruppe auf die Fahnen geschrieben. So will der Papenburger Schiffbauer an seinem Standort in Turku bis 2025 ein klimaneutrales Kreuzfahrtschiff-Konzept entwickeln und bis 2030 einen klimaneutralen Schiffbau umsetzen.
Auch die MEYER Floating Solutions haben für ihre schwimmenden Immobilien die Kernwerte unter nachhaltigen Gesichtspunkten definiert. So ist der gesamte Lebenszyklus dieser Überwasserprojekte darauf ausgelegt, die Umweltauswirkungen zu minimieren. Dazu sollen die entsprechenden Gebäude mit nachhaltigen Materialien geplant und in kontrollierten Produktionsstätten hergestellt werden.
„Die schwimmenden Immobilienlösungen sind in der Regel keine Seeschiffe und benötigen Energie zum Bewegen und Manövrieren. Daher liegt ein großes Potenzial in der Entwicklung völlig energieneutraler Lösungen, bei denen der Strom durch Sonnenkollektoren erzeugt wird und Wärmepumpen den Wasserkörper nutzen, um sowohl die Heizung im Winter als auch die Kühlung im Sommer zu gewährleisten“, sagt Casén.
Natürlich eignen sich schwimmende Immobilien nicht nur für luxuriöse Hotel- und Tourismusprojekte, sondern können in Küstenstädten auch für zusätzlichen Wohn- und Arbeitsraum sorgen. Insbesondere wenn Nachhaltigkeit zu den Schwerpunkten eines solchen Konzepts gehört, ist das sicherlich ein sehr interessanter Trend, den wir weiter beobachten werden.