einstellungsarbeiten beim hydraulischen abgleich

Energie einsparen mit dem hydraulischem Abgleich – was steckt dahinter?

Nicht erst seit dem krisengebeutelten Jahr 2022 werden Verbraucher:innen dazu aufgerufen, Energie einzusparen. Insbesondere Immobilieneigentümer:innen hören hier aus vielen Richtungen unterschiedliche Empfehlungen und Ratschläge – dazu zählt auch der sogenannte hydraulische Abgleich der Heizungsanlage. Doch was genau ist das? Und mindestens genauso interessant, was kostet dieser den/den Eigentümern:innen? Die Antworten zu diesen Fragen, Förderungsmöglichkeiten und Weiteres zum hydraulischen Abgleich sind in diesem Beitrag zusammengetragen. 

optimierung der heizungsanglage beim hydraulischem abgleich
Energie sparen durch Heizungsoptimierung. Bild: Copyright Envato Elements

Was ist der hydraulische Abgleich?

Der hydraulische Abgleich dient als  eine Art Optimierung der Heizungsanlage. Der/die Immobilieneigentümer:innen beauftragt dafür eine Heizungsfachperson, die dafür sorgt, dass nur noch die tatsächlich benötigte Menge Warmwasser in die vorhandenen Heizkörper fließt. Somit wird ein Energieeinsparungspotential bis um die 15 Prozent erreicht.  

Wie genau wird ein hydraulischer Abgleich durchgeführt?

Als Erstes muss die Heizungsfachperson die erforderliche Heizlast ermitteln – und zwar für jeden einzelnen Raum des Objekts. Mit Heizlast ist die notwendige Menge an Wärme gemeint, die benötigt wird, um eine spezifische Temperatur aufrechtzuerhalten. Die Heizlast lässt sich mithilfe der Raumgrößen sowie den Außenflächen (z.B. von Wänden, Fenster, Türen, Decken etc.) errechnen. Danach wird das Ergebnis der erforderlichen Heizlast mit der tatsächlichen Heizleistung der vorhandenen Heizkörper verglichen. Auf dieser Grundlage kann die Heizungsfachperson abschließend die Thermostate so einstellen, dass jeder Heizkörper die exakt richtige Warmwassermenge erhält und dadurch das bereits angesprochene Einsparpotential erreichen.  

Dieser Vorgang dauert bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus circa vier bis fünf Stunden. Bei Mehrfamilienhäusern muss mit entsprechend längerer Zeit gerechnet werden. Hinzu kommt, dass die Heizungsfachperson Zugang zu jedem Heizkörper haben muss (d.h., dass Heizkörperverkleidungen bzw. verdeckende Möbel ggf. entfernt werden müssen). Je nach fachlicher Einschätzung und Alter der Heizungsanlage kann es für die Heizungsoptimierung auch notwendig sein die Heizungspumpe auszutauschen. Dies würde dann entsprechend etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. 

Kostenfaktor

Die Kosten für die Heizungsoptimierung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses belaufen sich auf circa 650 bis 950 Euro, wobei eventuelle zusätzliche Materialkosten hier noch nicht berücksichtigt sind. 

Wie bei jeder handwerklichen Dienstleistung unterliegen die genauen Kosten zunächst den vorhandenen Gegebenheiten: Der Art der Heizungsanlage, der Anzahl der Heizkörper und der Art der Thermostatventile. Hinzu kommen die regional abweichenden Stundenlöhne und die inflationsbedingt gestiegenen Preise. Bedenken Sie auch, dass aufgrund des Fachkräftemangels Handwerker:innen weiterhin teilweise bereits auf Monate ausgebucht sind und nicht unbedingt zeitnah für einen hydraulischen Abgleich Ihrer Heizungsanlage zur Verfügung stehen. 

Gut zu wissen: Die Rechnung für diese Energieeinsparmaßnahme können Sie in Ihrer Einkommensteuer geltend machen. Von den Kosten für An- und Abfahrt, Arbeit und Maschinen zieht das Finanzamt 20 Prozent von Ihrer Einkommensteuer ab (Materialkosten tragen Sie selbst, wie bei haushaltsnahen Dienstleistungen).

einsparpotential mit dem hydraulischem abgleich
Einsparpotential mit dem hydraulischem Abgleich. Bild: Copyright Envato Elements

Amortisation

Je nach Eigenschaften Ihrer persönlichen Heizungsanlage lässt sich abschätzen, dass die Heizungsoptimierung bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit circa 125 Quadratmetern und einem Heizenergieverbrauch von 19.000 kWh im Jahr jährlich zwischen 80 und 190 Euro einspart. Dadurch kann sich die Heizungsanlage bereits nach 4 oder 6 Jahren amortisieren.  

Förderung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den hydraulischen Abgleich sowie den in diesem Zuge möglichen Austausch der Heizungspumpe mit mindestens 300 Euro. Detaillierte Informationen zum Fördergegenstand, zur Förderung an sich und weiterführende Links zu Energieeffizienz-Experten/Expertinnen erhalten Sie auf der BAFA-Webseite zum Thema Heizungsoptimierung

Ebenso informiert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) Sie in einer PDF-Broschüre über einen zusätzlichen Förderbonus von 5 Prozent für Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude

Achtung: Infomieren Sie sich vor Beauftragung einer Heizungsoptimierung über die Fördergelder und klären Sie mit der Heizungsfachperson ab, wann der Antrag eingereicht werden sollte.

Fazit

Wer (bei der Heizungsanlage) sparen möchte, muss zunächst Geld in die Hand nehmen. Eine nicht unerhebliche Summe für Eigentümer:innen in finanziell unsicheren Zeiten. Dennoch – für Heizungsanlagen, die noch eine relativ lange Lebensdauer vor sich haben, stellt der hydraulische Abgleich ein hohes Einsparpotential dar. Holen Sie sich am besten ein personalisiertes Angebot bei Ihren lokalen Heizungsfachfirmen ein und besprechen Sie vor Beauftragung die genauen Fördermöglichkeiten und –konditionen durch. 

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